Ein intelligent vernetztes Zuhause, in dem alle Geräte des Sanitärbereichs via Smartphone oder Computer steuerbar sind, ist keine Fiktion mehr. Auch öffentliche Einrichtungen wie Hotels oder Bürogebäude verfügen längst über intelligente Trinkwassersysteme. Die Hersteller der Initiative Blue Responsibility wissen, wie automatisches Wassermanagement optimale Trinkwasserhygiene gewährleistet und gleichzeitig für mehr Komfort und Sicherheit sorgt.
„Bei der Digitalisierung im privaten und öffentlichen Sanitärbereich steht nicht die Technik im Vordergrund, sondern das, was durch sie ermöglicht wird", meint Michael Beese von Dornbracht. „Die digitale Technologie ist ein Hilfsmittel, um Wasser zu steuern und mit Trinkwasser effizient und sicher umzugehen." Mit innovativen Systemlösungen können Funktionsabläufe nach zuvor eingestellten Parametern durchgeführt und überwacht werden. „Ein vernetztes Gebäude mit intelligenter Steuerung trägt nachhaltig zur Trinkwasserhygiene bei. Außerdem wird die Sicherheit gefördert, da kleinste Abweichungen sofort registriert und behoben werden können", sagt Wolfgang Burchard, Sprecher der Initiative Blue Responsibility. Gerade internetfähige Systeme sind komfortabel, da sie via Smartphone oder Computer ortsunabhängig gelenkt werden.
Sauberes Wasser braucht Bewegung
Sobald Wasser über längeren Zeitraum stagniert, bilden sich Keime und Legionellen, die die Trinkwasserhygiene erheblich beeinträchtigen. „Legionellen vermehren sich vorrangig im Temperaturbereich von 30 – 45°C. Damit die Temperatur auf mindestens 60 °C gehalten werden kann, darf das Wasser nicht stagnieren“, weiß Walther Tillner von Oventrop. Daher sorgt der Sanitäranbieter mit einer Automationsstation für die Einhaltung einer ausreichend hohen Zirkulationstemperatur und wirkt der Legionellenbildung entgegen.
Gerade in öffentlichen Gebäuden, wie Schulen oder Event-Hallen, sind Sanitärräume von Schwankungen in der Nutzungsintensität und -dauer betroffen, die eine Verkeimung hervorrufen können. Hygienespülungen helfen, die Wasserqualität in der Hausinstallation nachhaltig zu sichern. So auch eine gezielte Spülmaßnahme von Kemper: „Bei der Gebäudeplanung geht man von einem statischen Betriebszustand aus. Tatsächlich ist das Nutzverhalten aber sehr dynamisch“, weiß Stefan Pohl von Kemper. „Über die Parameter Zeit, Temperatur und Volumen führen wir kontrollierte Wasserwechsel durch, die einer Verkeimung entgegenwirken.“ Die Bedienung ist einfach über Webinterface via Smartphone, Tablet oder Laptop möglich. Störungsfälle werden auf Wunsch direkt per E-Mail gemeldet.
Eine einfache Lösung für den kontrollierten und automatisierten Wasseraustausch bietet auch Geberit. „Mit unserer Steuerungs- und Regelungstechnik lassen sich per App Einstellungen zu Spülmengen und -intervallen überall bequem vornehmen. Wir stellen Installateuren und Betreibern von Trinkwasserinstallationen insgesamt vier Spülprogramme für den individuellen Betrieb zur Verfügung“, erklärt Volker Röttger von Geberit. Eine integrierte Auslesefunktion protokolliert Daten mit Informationen über Spülvorgänge, Spülbeginn, Spülvolumen sowie Temperatur und liefert sie an das Smartphone bzw. Tablet.
Ob für den gesamten Bereich der Trinkwasseranlage oder als Einzellösung für Waschtisch, WC oder Urinal – mit Hilfe von internetgestützten Spülfunktionen sparen sich Eigentümer Kosten, da die Gebäudetechniker Kontroll-, Diagnose- und Einstellungsarbeiten von ihrem Büro aus realisieren können. Bei der Trinkwasserhygiene geht auch das McDreams Hotel in Mönchengladbach kein Risiko ein. Der Hotel-Bauherr vertraute jüngst auf die automatischen WC-Hygienespülungen von Mepa. Dank Zirkulationsschaltungen mussten damit nur ein Drittel aller Spülkästen in den 82 Hotelbädern ausgestattet werden.
Umfassendes Wassermanagement zur intelligenten Steuerung
Bei einem Wassermanagementsystem von Schell werden alle Armaturen in öffentlichen Sanitärräumen funk- oder kabelbasiert miteinander vernetzt. Bis zu 64 Waschtisch-, Dusch-, WC- oder Urinal-Armaturen können mit dem Herzstück des Systems, dem Wassermanagement-Server, verbunden werden. „Das Internet der Dinge liegt ganz klar im Trend“, ist sich Jens Gebers von Schell sicher. „Systeme mit Fernüberwachung, Fernsteuerung und Fernwartung tragen durch weniger notwendige Mobilität zur Nachhaltigkeit bei.“ Dank der grafischen Darstellung, Auswertung und Protokollierung kann der Anwender die Parameter der Hygieneprogramme und Armaturen jederzeit anpassen. Ein weiteres Konzept intelligenter Armatur-Steuerung ist die sogenannte Spitzenlastoptimierung von Franke Aquarotter. In Gebäuden mit Spitzen-Nutzungszeiten wie Pausen in Stadien oder Schulen, registriert das System eine zunehmende Nutzerzahl und minimiert beispielsweise die Spülmenge am Urinal. Wenn die Frequenz wieder abnimmt, erfolgt eine gründliche Generalspülung.
Smarte Früherkennung von Leckagen
Ein intelligentes Wassermanagementsystem sorgt nicht nur für optimale Trinkwasserhygiene, sondern auch für Sicherheit: In Deutschland gibt es täglich 3.000 Wasserschäden, die hohe Kosten verursachen. Eine intelligente Hausinstallation, z. B. von Syr, beugt undichten Leitungen, überlaufenden Badewannen und Rohrbrüchen vor: „Unsere Leckageschutz-Systeme überwachen im Sekundentakt den aktuellen Wasserkonsum und gleicht die Messwerte mit einem voreingestellten Sollwert ab. Wird letzterer überschritten, wird unverzüglich das gesamte Leitungssystem gesperrt“, erklärt Marcel Wirtz von Syr. „Dabei berücksichtigen wir die vier Felder Leckageschutz, Wasserbehandlung, Hygienekontrolle und Heizungsüberwachung.“ Informationen wie Restkapazitäten oder Salzreichweite lassen sich über die kostenlose App oder den Webbrowser abrufen.
Blue Responsibility steht für nachhaltige Trinkwasserhygiene
„Mit innovativer Sanitärtechnologie werden wir Gebäudebetreibern gerecht, die immer mehr Wert auf leicht verständliche Bedienung des Wassermanagements legen“, erklärt Verena Töpfer-König von Franke Aquarotter. Die Mitglieder von Blue Responsibility sorgen mit digitalen Produktinnovationen für den nachhaltigen Einsatz der Ressource Wasser. „Dank intelligenter Wassermanagementsysteme lässt sich allem voran die Trinkwasserhygiene optimieren“, sagt Wolfgang Burchard. Automatisiertes Gebäudemanagement sorgt damit für mehr Nachhaltigkeit – sowohl ökonomisch als auch ökologisch.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auf den Seiten der Hersteller www.dornbracht.com, www.franke.com/watersystems, www.geberit.de, www.kemper-olpe.de, www.mepa.de, www.schell.eu, www.syr.de und www.oventrop.com.