Das smarte Bad kann mehr



Die Digitalisierung hält Einzug in unserer Gesellschaft und verändert auch unseren Lebensraum nachhaltig.

Nicht umsonst gewinnt das Thema Smart Home - auch bekannt unter den Begriffen eHome oder Smart Living – laut aktuellen Studien  immer mehr an Beliebtheit. Jedoch: Während digital vernetzte und gesteuerte Systemlösungen im (halb-)öffentlichen Sanitärbereich bereits verstärkt zum Einsatz kommen, sind smarte Produktlösungen im privaten Badezimmer bei den Kunden noch nicht so bekannt.

Die Mitglieder der Initiative Blue Responsibility klären über die Nachhaltigkeitsaspekte und Vorteile von digitalen Produktlösungen in Sanitärräumen auf und beraten Endkunden und Fachplaner bei der richtigen Systemauswahl.


Ein intelligent vernetztes Zuhause, in dem alle Geräte des Sanitärbereichs via Smartphone und Computer steuerbar sind, ist längst keine Fiktion mehr. Die deutsche Sanitärindustrie berücksichtigt den Megatrend Smart Home und entwickelt Badezimmerprodukte und -systeme, die dank ihrer Digitalität eine effektivere Wassernutzung ermöglichen, die Trinkwasserhygiene sichern und den Bedienkomfort in Sanitärräumen erhöhen.

Digitalisierung macht Wellness zuhause noch einfacher

Vor dem Hintergrund eines steigenden Gesundheitsbewusstseins, hat das Bad als einer der wichtigsten Räume im Haus erheblichen Einfluss auf die Regeneration von Körper und Geist. „Die digitale Steuerung von Armaturen bietet Mehrwerte, indem sich Produkte gezielt zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden einsetzen lassen“, erklärt Inga Liesenjohann von Dornbracht. So ersetzen benutzerfreundliche elektronische Tasten herkömmliche Hebel im Armaturenbereich. Die Anwendungsfelder dieser neuen drucksensitiven Bedienkonzepte sind vielfältig: Neben Wassermenge und –temperatur regeln sie Licht und Musik bis hin zu Dampf und Duft. Wichtig dabei: „Der gesamte Einstellprozess sollte sich bei innovativen Systemen auf wenige Sekunden reduzieren und bei der Temperaturregelung darf ein Verbrühschutz nicht fehlen“, betont Thomas Kreitel von Ideal Standard.

Mit speziellen bluetooth-fähigen Audio-Systemen lässt sich die Badewanne zudem zum Klangkörper umrüsten. „So wird die Musik nicht nur hörbar, sondern auch als sanfte Vibration über das Badewasser spürbar“, sagt Marcus Möllers von Kaldewei. Perfekt um abends nach einem anstrengenden Tag entspannt vom Alltag abzutauchen.

Das smarte Bad für gutes Licht und mehr Entertainment

Wissenschaftler sind sich einig: Die richtige Beleuchtung nimmt maßgeblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Um die richtige Lichtstimmung im Bad zu erzeugen eignen sich Spiegelschränke und Lichtspiegelelemente mit direkter und indirekter Waschplatzbeleuchtung, die sich berührungsfrei per Light-Touch-Sensor am Spiegelrand an- und ausschalten oder dimmen lassen.

Auch völlig neue Bedienkonzepte sind im Kommen. So z.B. ein Kunststoffwürfel mit Symbolfeldern. „Als Fernbedienung liefert er die passende Lichteinstellung per Würfeldreh und vermittelt dem Nutzer den Komfort digitalen Wohnens auf spielerische Weise“, erklärt Sabine Meissner von Burgbad. Neben der passenden Lichtstimmung, darf auch das Entertainment im Bad nicht fehlen, z.B. mit einer App für den Badezimmerspiegel. Die komfortable Infotainment-Lösung basiert auf einem drahtlosen Übertragungssystem, das Medien von mobilen Endgeräten aus per WLAN durch den Raum streamt. Ideal um abends zu entspannen, lassen sich Bilder und Videos auf den Spiegel projizieren. Morgens zum Aufstehen Nachrichten, Wetterinfos und Verkehrslage oder sogar Vitalfunktionen, wie Blutdruck und Gewicht.

Smarte Bäder für alle Generationen und Bedürfnisse

Damit Menschen möglichst lange und eigenständig in ihrem Zuhause leben können, empfiehlt sich der Einsatz digitaler Sanitärlösungen unter anderem im WC-Bereich. Ausgewählte Dusch-WCs bieten gerade älteren Nutzern mehr Flexibilität und Freiheit, da sie sich per Fernbedienung, App oder auch per Fernauslöser steuern lassen. Letztere Variante funktioniert u.a. per Funksignal, lässt sich in Stütz-Klappgriffe einbauen oder als Taster an der Wand montieren. Menschen, denen der Druck auf die Spülauslösung schwerfällt, helfen berührungslose WC-Betätigungsplatten und automatische Urinal-Spülungen, da sie die Spülung automatisch per  Sensor auslösen.

 „Damit sind elektronische Systeme auch für körperlich eingeschränkte Menschen ideal“, betont Volker Röttger von Geberit.

Auf der sicheren Seite dank digitalem Leckageschutz

Smarte Produktlösungen im Bad erhöhen nicht nur den Wohlfühlfaktor, sie zahlen auch auf die Sicherheit von Hab und Gut ein. Um die eigenen vier Wände z.B. bei Abwesenheit durch Urlaub vor etwaigen Wasser-, Frost- und Schimmelschäden zu schützen, gibt es geeignete Melder, die per Alarmmeldung auf das Smartphone über die Geschehnisse zu Hause informieren. Mithilfe von Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren überwachen sie den Raum rund um die Uhr. „Da keine Verkabelung nötig ist, lässt sich der Melder unkompliziert überall dort anbringen, wo Wasser- oder Frostschäden auftreten könnten: in Badezimmern unter Waschbecken oder Rohrleitungen“, erklärt Volker Galonske von Honeywell. Und Marcel Wirtz von Syr ergänzt: „Betreiber von (halb-)öffentlichen Gebäuden haben die Vorteile digitaler Systeme im Leckageschutz bereits seit Längerem erkannt und nutzen die Technologie aktiv.“

Trinkwasserhygiene dank digitaler Systeme

Gerade in Sachen Trinkwasserhygiene punktet die digitale Technologie, wie Jens Gebers von Schell bestätigt: „Elektronische Wassermanagementsysteme sorgen eigenständig für Stagnationsspülungen und dokumentieren diese zuverlässig, sodass kleinste Abweichungen sofort registriert und behoben werden können.“ Da vor allem Sanitärräume in öffentlichen Gebäuden von Schwankungen in der Nutzungsintensität betroffen sind, raten Fachleute zu per App steuerbaren Hygienespülungen. Sie sichern die Wasserqualität in der Hausinstallation automatisch und nachhaltig. Zudem gestaltet sich die Bedienung per Webinterface via Smartphone, Tablet und Laptop sehr einfach.

A und O: die kompetente Fachberatung

Da es unterschiedliche Systemlösungen auf dem Markt gibt und die Anforderungen je nach Einsatzort – privat oder (halb-)öffentlich -  vielfältig sind, sind Planer und Installateure gefragt ihre Kunden in Bezug auf die individuell passende Lösung zu beraten. Denn: „Nur fachgerecht montierte smarte Produktlösungen bieten Nutzern eine Effizienzsteigerung im Kontext des Ressourcenschutzes, sichern die Trinkwasserhygiene nachhaltig und erhöhen den Bedienkomfort“, betont Wolfgang Burchard, Sprecher von Blue Responsibility.

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Bildquelle: Franz Kaldewei GmbH & Co. KG