Die sichere Versorgung mit sauberem Wasser ist für ein Leben in Gesundheit und Würde unerlässlich. So steht es in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Damit ist sauberes Wasser nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Anders als in vielen Teilen der Welt ist dieses Ziel in Deutschland längst erreicht. Wasser ist jederzeit verfügbar und man kann es problemlos direkt aus dem Wasserhahn trinken. Das ist vor allem der Wasserversorgung zu verdanken, aber auch deutsche Markenarmaturen haben einen großen Anteil daran. Dank ihrer hohen Qualität geben sie das Wasser so sauber weiter, wie es aus dem Rohr kommt. Ablagerungen, etwa von Blei, Nickel oder Arsen, wie sie bei minderwertigen Produkten vorkommen, sind ausgeschlossen.
Nicht nur beim Trinkwasser sind Qualitätsarmaturen unverzichtbar. Im gesamten Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser ist Qualität das oberste Gebot. Zusätzlich zur Sicherheit vor Gesundheitsschäden hilft sie auch Ressourcen zu schonen. Das betrifft nicht nur das Wasser selbst, sondern auch die Produktion der Armaturen. Es gilt Material einzusparen, Ausschuss zu vermeiden und spätere Wartungen zu vereinfachen. Die Armaturenhersteller setzen daher nicht erst auf Qualität, seit das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde ist. „Das Thema Qualität hat im Haus Schell eine herausragende Bedeutung. Darum ist es als feststehender Wert in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Es steht in unserer Unternehmenskultur an erster Stelle – vor Innovation, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Diese Platzierung wird schon damit gerechtfertigt, dass Wasser, das wichtigste Lebensmittel überhaupt, durch unsere Armaturen fließt. Deshalb war die bestmögliche Qualität von Anfang an die maßgebliche Richtschnur für unser unternehmerisches Handeln. Sie ist ein Teil unserer DNA. “, heißt es etwa beim Armaturenhersteller Schell aus Olpe.
Die wohl wichtigste Eigenschaft, die qualitativ hochwertige Armaturen auszeichnet, sind ihre uneingeschränkte Funktionsfähigkeit und Ästhetik über die gesamte überdurchschnittliche Lebensdauer. (Foto: Schell) |
So sehen das viele der anderen deutschen Top-Anbieter auch. Sie geben daher oft lange Garantien ab. Beim rheinland-pfälzischen Industrieunternehmen Mepa aus Rheinbreitbach laufen diese Qualitätsversprechen teilweise bis zu 30 Jahren. „Qualität ist für die Hersteller von Gebäudearmaturen seit jeher ein selbstverständlicher Anspruch. Denn Qualität begründet den Ruf dieser Unternehmen und damit der gesamten Branche“, betont Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des Fachverbands Armaturen im VDMA.
Spülkasten-Endmontage mit vollständiger Funktionskontrolle im Mepa-Werk in Pegau (Foto: Bild: Mepa) |
Viele Stellschrauben
Aber was unterscheidet eine Qualitätsarmatur vor einer gewöhnlichen und wie erreicht man das bestmögliche Produkt? Es fängt an bei den Rohmaterialien und Vorprodukten, denn sie haben entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endproduktes. Die Produktion findet unter strengen Hygieneregeln statt, denn jedes Staubkorn kann die Oberflächen und damit die Funktion beeinträchtigen. Viele Unternehmen achten zunehmend darauf, dass die eingesetzten Materialien und das Endprodukt recyclingfähig sind. Wie aufwändig die Herstellung einer Armatur ist, zeigt ein konkretes Beispiel des Badausstatters Keuco aus dem westfälischen Hemer: Dort werden die Armaturen-Rohlinge zuerst geschliffen und poliert. Um eine hochwertige Chromoberfläche zu bekommen, werden sie anschließend galvanisch beschichtet. Die Chromoberflächen entstehen in einem dreistufigen Prozess. Zunächst wird der Rohling aus Messing in zwei Stufen vernickelt und anschließend verchromt. Dadurch erzielt man einen langjährigen Korrosionsschutz. „Sowohl zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten als auch bei der Endmontage wird jedes Teil mit optischen Qualitätskontrollen, funktionalen Prüfungen und materialtechnischen Messungen streng kontrolliert“, erklärt Dirk Hagedorn, Leiter Marketing und Produktentwicklung.
Die Beschichtung der Oberflächen in den hochmodernen Galvanikanlagen von Keuco verleiht den Armaturen tiefen Glanz und |
Made in Germany
Die Gebäudearmaturenbranche ist in Deutschland mittelständisch geprägt. Viele Unternehmen sind familiengeführt. Sie produzieren an ihren angestammten Standorten und beziehen auch einen Großteil ihrer Materialien aus der Region. Diese kurzen Lieferketten waren mit ein Grund dafür, dass sich die meisten Unternehmen in der Corona-Krise besser behaupten konnten als viele andere. Die kurzen Wege sind auch aus ökologischer Sicht von Vorteil, da dadurch CO2-Emissionen vermieden werden. Der traditionelle Fokus auf „Made in Germany“ ist aber auch in puncto Qualität ein Plus. Wenn man die Prozesse im Haus und die Lieferanten in der Nähe hat, kann man sie besser steuern und überwachen. „Wir vertrauen der Zuverlässigkeit unserer gut ausgebildeten heimischen Fachkräfte und produzieren größtenteils in unseren beiden deutschen Werken“, heißt es beispielsweise bei Mepa.
Umfassendes Qualitätsmanagement
Gute Vorprodukte, vertrauenswürdige Lieferanten, genügend Fachkräfte, zuverlässige Prozesse, all das ist für die Produktion eines Qualitätsprodukts unverzichtbar. Damit alles optimal zusammenwirkt, arbeiten die Armaturenhersteller schon lange mit hausinternen Qualitätsmanagement-Systemen (QM). Bei der Firma Kemper aus Olpe im Sauerland fängt QM schon bei der Festlegung einer verbindlichen Qualitätspolitik und daraus abgeleiteten Qualitätszielen an, die bis auf Bereichsziele der beteiligen Mitarbeiter heruntergebrochen werden. Weitere Kernpunkte des QM bei Kemper sind die kontinuierliche Optimierung aller Abläufe, die Qualifikation der Mitarbeiter, aber auch die regelmäßige Überprüfung des QM-Systems selbst. Außerdem wird im Rahmen des QM darüber gewacht, dass alle gesetzlichen Vorgaben bezüglich Sicherheit, Umwelt, Umgang mit gefährlichen Stoffen, Lagerung, Wiederverwertung und Entsorgung eingehalten werden.
„Qualität beginnt schon mit der Auswahl der geeigneten Rohstoffe“, betont Dirk Eschinger, Standortleiter Resideo Mosbach. |
Die meisten Unternehmen setzen ihr QM auf der Basis der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 auf, denn sie ist national und international am weitesten verbreitet. „Um eine gleichbleibende Qualität zu sichern, setzen wir aber auch auf die Eigenüberwachung der Produktion – beispielsweise mithilfe einer 3D-Messmaschine und eines hauseigenen Wasserlabors“, erklärt Dirk Eschinger, Leiter des Standortes Mosbach des Armaturenherstellers Resideo.
Zahlreiche Auszeichnungen
Eine Qualitätsarmatur zeichnet sich durch Langlebigkeit aus, ihre Benutzung ist für den Menschen unbedenklich und für die Umwelt verträglich. Außerdem garantiert sie höchste Zuverlässigkeit und Funktionalität. Sie hilft, mit der Ressource Wasser so sparsam wie möglich umzugehen, weil sie nur dann und nur so viel Wasser abgibt, wie gefordert wird. Für diese Qualitätseigenschaften haben die deutschen Hersteller schon zahlreiche Preise bekommen. Die Firma Sasserath SYR aus Korschenbroich am Niederrhein etwa erhielt den renommierten „Red Dot“-Award, international eines der begehrtesten Qualitätssiegel für gute Gestaltung.
Ausgezeichnete Qualität: Die Weichwasseranlage IT 4000 von SYR erhielt den renommierten Red Dot Award. (Foto: SYR) |